Weiter dicke Luft in Euskirchener Klassenzimmern

In der vorletzten Sitzung hat der Euskirchener Stadtrat mehrheitlich beschlossen das Projekt Klassenraumbelüftung in Euskirchener Schulen wieder zu begraben. Lediglich eine Grundschule wurde mit sogenannten raumlufttechnischen Anlagen ausgestattet.

2021 wurde einstimmig beschlossen, alle Klassenräume für die Stufen 1 bis 6 mit Anlagen auszustatten, welche die Raumluft regelmäßig austauschen. Gut auch zur Vorbeugung von Atemwegs-Infektionskrankheiten und nicht nur bei Corona. Außerdem lernt es sich besser, wenn verbrauchte Luft regelmäßig ausgetauscht wird. Ohne auskühlen der Räume: Offene Fenster im Winter wären passé. Energieeffizienz also inbegriffen.

So kurz nach der Flutkatastrophe hat das Immobilienmanagement zu Recht beklagt, dass dieses Mammutprojekt zusammen mit dem Wiederaufbau und dem allgemeinen Fachkräfte- und Materialmangel in der vorgesehenen Zeit nicht zu schultern ist. Die SPD hatte schon damals angeregt, das Projekt zeitlich zu strecken – vergebens. 9 Mio. Baukosten sollten inkl. 5 Mio. Zuschüssen bis 2024 umgesetzt werden. Eine Grundschule konnte komplett mit den Anlagen ausgestattet werden. Mit hohem Aufwand und überwiegend während des laufenden Schulbetriebes.

Eine Ratsmehrheit wollte keine weiteren Einbauten. Die SPD wollte als einzige Fraktion keine ersatzlose Einstellung des Vorhabens: „Es wäre wünschenswert, wenn es alternative Planungen gäbe. Langfristig machen Raumlüfter immer Sinn, wenn sich viele Menschen in einem Raum aufhalten. Beim Rathausneubau werden Besprechungs- und Konferenzräume auch mit Lüftungsanlagen ausgestattet,“ sagte Michael Höllmann, SPD-Fraktionsvorsitzender. Mit 28 zu 21 Stimmen war das sofortige Aus für bessere Luft in weiteren Klassenräumen aber besiegelt. Eine zeitliche Streckung war nicht gewollt.