Die Energiewende mit Leben füllen

Der Stadtrat hat im letzten Jahr beschlossen, dass Euskirchen bis 2045 klimaneutral wird. Der Planung müssen Taten folgen. Auch bei der Energiegewinnung. Dies muss mit den Menschen entschieden werden. Es wurde lange gezögert, jetzt wird es Zeit.

„Bei den Erneuerbaren haben wir in Euskirchen viel Nachholpotential“, stellt Michael Höllmann, SPD-Fraktionsvorsitzender in Euskirchen fest. Im Stadtgebiet, einer Fläche von knapp 140 Quadrat-km, stehen ganze zwei Windräder.

„Jetzt weht die sprichwörtliche frische Brise von Bund und Land mit Plänen für mehr Wind- und Solarenergie auch nach Euskirchen. Wir brauchen den Ausbau der Erneuerbaren auch hier vor Ort“, stellt Janosch Pietrzyk, SPD- Sprecher im Planungsausschuss fest. Denn mit den Erneuerbaren lässt sich am günstigsten Strom produzieren.

Die große Mehrheit im Euskirchener Rat habe sich mit dem Klimaschutzplan zum Ausbau von Wind- und Solarenergie bekannt. „Wir werden trotzdem bei den Planungen des Landes NRW genau hinschauen“, führt Pietrzyk weiter aus. Hintergrund ist, dass keine Bebauungspläne für Solarparks mehr nötig seien. Vorhandene Windkraftzonen im Flächennutzungsplan der Stadt Euskirchen verlieren ihre Wirkung. Die Stadt kann weniger steuern. „Aber die Genehmigungsbehörden sind weiterhin auf das Wissen aus der Stadtverwaltung angewiesen. Wir begrüßen es ausdrücklich, dass die Stadt das Land bei der Festlegung der Windenergiegebiete konstruktiv unterstützt,“ so Pietrzyk.

In Windenergiegebieten im Außenbereich sind die Windkraftanlagen unter bestimmten Voraussetzungen grundsätzlich überall zulässig. Wo Gebiete genau in Euskirchen ausgewiesen werden, ist aber noch unklar.

Eines ist Sozialdemokraten wie Höllmann besonders wichtig: „Die Menschen sollen vor Ort von der lokal erzeugten erneuerbaren Energie profitieren. Das haben wir bereits in mehrmals für Solarparks eingefordert. Die Landesregierung geht diesen Weg mit dem Bürgerenergiegesetz jetzt auch.“