Wasserstoff-Quartier im alten Schlachthof

Das Euskirchener Wohnungsbauunternehmen EUGEBAU beabsichtigt das erste physisch energieautarke und CO2-neutrale Wohnquartier in Nordrhein-Westfalen mit dem Energieträger Wasserstoff zu errichten. SPD-Vertreter waren bei der Vorstellung des Projektes dabei.

EGUBAU-Geschäftsführer Oliver Knuth begrüßte die Gäste in der Zerlege-Halle des ehemaligen Schlachthofes in Euskirchen zur Vorstellung des neuen Projektes mit der Aussage „Die Sonne muss zukünftig der Hauptenergieträger werden. Wärme, Strom und Wind sowie Wasserstoff als Speichermedium.“

Der alte Schlachthof in Euskirchen wird zum Kraftwerk umgebaut. Die CO2-Neutralität wird durch Photovoltaik-Anlagen erreicht, die im Sommer mehr als genug Energie für eine Versorgung der geplanten 70 Wohnungen liefern werden. Im Winter, wenn die Tage kürzer sind und die Sonne mit geringerer Kraft scheint, wird das nicht ausreichen. Um die Energiedefizite im Winter auszugleichen, soll im Sommer mit dem überschüssigen Solarstrom zusätzlich Wasserstoff produziert werden, der dann im Winter eingesetzt wird, um Energie zu erzeugen.

Die leeren Hallen des denkmalgeschützten Schlachthofgebäudes im Zentrum des neuen Quartiers werden daher die Anlage zur Herstellung von Wasserstoff aus dem überschüssigen Strom beherbergen. Ebenso wird dort Wasserstoff gelagert. Ferner wird dies auch der Ort sein, an dem aus Wasserstoff wieder Energie gewonnen wird.

„Wir wollen tun, nicht mehr nur denken“ sagte Oliver Knuth, Geschäftsführer der EUGEBAU.

Die EUGEBAU wird in diesem Jahr den Bauantrag für das erste Gebäude stellen. Dann soll es losgehen. Die ungenutzten Flächen im Schlachthof sollen auch als Werkstatt dienen, um die Anlagen zusammenbauen. Beim Wasserstoff-Projekt wird die EUGEBAU vom Euskirchener Unternehmen Umstro GmbH unterstützt.

Die SPD in Euskirchen befürwortet dieses innovative Projekt der EUGEBAU. „Wir sind gespannt, wann die ersten Wohnungen bezogen werden können und wie sich nach Fertigstellung die Energiebilanz darstellt“, sagte Michael Höllmann, SPD-Fraktionsvorsitzender.