Bis zu zwölf Pflegeheime im Kreis Euskirchen bekommen eine telemedizinische Station. Krankenhaus-Einweisungen könnten um bis zu einem Drittel vermieden werden. Entlastung auch für Pflegepersonal.
Die Verbesserung der Versorgung von Bewohner*innen in Alten- und Pflegeheimen steht dabei im Fokus. Für sie stellt es körperlich, geistig und seelisch oft eine besondere Herausforderung dar, wenn sie in ein Krankenhaus eingewiesen werden. Manchmal verlieren die Menschen dadurch schnell bis zu 1 % ihrer Muskelmasse. Für die Pflegenden stellt es dann eine erhöhte Belastung dar, die Menschen wieder zu mobilisieren.
Hausärztliche Untersuchungen werden durch die Telemedizin ergänzt. Mithilfe des Pflegepersonals sowie der Technik können Ärzte so sichere Diagnosen stellen. Das führt seltener zu unklaren Krankheitslagen bei den Bewohner*innen. Einweisungen werden seltener.
Für die Hausärzte und Hausärztinnen liegt der Vorteil darin, dass sie aus der Praxis heraus ohne Fahrtaufwand Patienten und Patientinnen im ländlichen Raum gut versorgen können. Das ist nicht nur in der Corona-Zeit von Vorteil.
„Dieses Projekt stärkt das Gesundheitswesen im Kreis Euskirchen. Die beteiligten Heime, Ärztinnen und Ärzte und Pfleger*innen sollten ermuntert werden, nach der nun beendeten Probephase diese Technik flächendeckend einzusetzen. Nicht nur für die Gesundheit der Bewohner*innen ist der Einsatz von Telemedizin von Vorteil, sondern er stellt auch für die Pflegenden eine Entlastung dar. Das ist in Zeiten von Fachkräftemangel ein innovativer Vorteil“, sagte Michael Höllmann, SPD-Sprecher im Kreis-Wirtschaftsförderungsausschuss. Das Projekt soll im Frühjahr 2023 mit 12 Heimen starten und kostet ca. 10.000 Euro pro Heim.