Radverkehrskonzept verbessern – Menschen mitnehmen!

Die SPD in Euskirchen fordert, dass ein Radverkehrskonzept nicht nur aus baulichen Verbesserungen besteht. Menschen müssen mitgenommen werden, damit die Radverkehrswende gelingt. Anreize für Umstieg aufs Rad? Auch Rad-Subventionen prüfen.

 

RADFAHRER UND AUTOFAHRER AUF AUGENHÖHE

Alle Verkehrsteilnehmer müssen gleichberechtigt sein und gleichermaßen wertgeschätzt werden. Wer mit dem Rad unterwegs ist, sollte von den Autofahrern nicht als Konkurrent wahrgenommen werden. Sondern als Partner. Für den Klimaschutz. Alle, die auf das Auto angewiesen sind, sollen sich weiter mit ihrem Auto bewegen können. Auf Nebenstrecken und dort, wo es eng wird, müssen sich Autofahrer auf geringere Geschwindigkeiten einstellen. Häufig sind dies bereits Straßen, auf denen der Autoverkehr nur langsam fließt. Eine Entschleunigung im Zentrum würde allen guttun. Wir brauchen mehr Fahrradstraßen und mehr Tempo 30.

UMSTIEG AUFS RAD FÜR KLIMASCHUTZ

Der Rat hat 2022 ein umfangreiches Klimaschutzkonzept beschlossen. Bis 2045 soll Euskirchen klimaneutral sein. Die notwendige Verkehrswende benötigt viele Rezepte, um genügend THG einzusparen. Nicht jedes Auto kann auf Elektro umgestellt werden. Auch Auto-Alternativen sind notwendig. Neben mehr Bus und Bahn braucht vor allem der Radverkehr mehr Akzeptanz. Würde es gelingen, den Radanteil von 10 % auf 20 % zu erhöhen, wäre viel erreicht. Fürs Klima und für die Menschen, die in der Stadt leben. Aber auch für einen reibungsfreien Straßenverkehr!

UMSTIEG VEREINFACHEN DURCH INTEGRIERTEN RADVERKEHR

Radfahren ist nicht nur etwas für die Freizeit. Manche Pendler könnten die Strecke bis zum Betrieb mit dem Rad bewältigen. Warum müssen Einpendler in der Stadt nach kostenfreien Parkplätzen suchen? Mit Parken am Rand der City und Umstieg aufs Rad lässt sich die letzte Meile schneller bewältigen – ohne Parkplatzsuche und ohne Umweg zur Bushaltestelle. Oder Auspendler fahren mit dem Rad zum Bahnhof und dann mit dem Zug nach Köln. Radstationen und Radparkplätz erleichtern das Umsteigen.

FÖRDERUNGEN PRÜFEN

10 % ihrer Wege legen die Euskirchener im Durchschnitt mit dem Rad zurück. In der Kernstadt etwas mehr, in den Ortschaften etwas weniger. Es sollten auch Anreize geschaffen werden, um z. B. Lastenräder für Familien und für Bringdienste des Einzelhandels geprüft werden. Andere Städte fördern Bikes für Arbeitnehmer. Alle Möglichkeiten müssen für Euskirchen auf den Prüfstand.

FAHRRAD-KAMPAGNEN STARTEN

Das bereits beschlossene Radverkehrskonzept umfaßt über 1.400 Seiten mit Verbesserungen von Radwegen, Radstreifen, Kreuzungen, Kreisverkehren und Radrouten. Im Verlauf von 10 Jahren sollen ca. 20 Mio. Euro verbaut werden. Das ist eine nie dagewesene Investition fürs Radfahren in Euskirchen. Vieles wird sich dadurch Stück für Stück verbessern.

Wir müssen diese Zeit nutzen, um alle, die mehr Rad fahren könnten, von den Vorzügen zu überzeugen, umzusteigen. Man kann schon in den Schulen damit beginnen. Und mit den Eltern der KiTa-Kinder. Und mit den Arbeitgebern und den Pendlern. Es bedarf einer intensiven und dauerhaften Kommunikation mit den Menschen in Euskirchen.