SPD kritisiert Wegfall der Bundesförderung ohne Kompensation des Landes NRW. Zwei Grüne Ministerinnen stimmen sich nicht gut genug ab. SPD fordert das Land NRW auf, diese gute Arbeit weiterzuführen.
Zum Ende des Jahres soll die Förderung von Sprach-Kitas in NRW wegfallen. Überraschend lässt das Bundesfamilienministerium die Finanzierung auslaufen. Im
Kreis Euskirchen betrifft dies elf Kitas, allein in der Stadt Euskirchen sieben Kitas. Während Bundesministerin Lisa Paus (Grüne) auf die Verantwortung der Länder verweist, sendet ihre grüne NRW-Kollegin,
Familienministerin Josefine Paul, keine Signale für eine Weiterführung durch das Land, sondern verweist ihrerseits auf den Bund. Das kritisiert der Fraktionsvorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion Euskirchen, Thilo Waasem.
Das Bundesprogramm richtet sich vorwiegend an Kitas, die von einem überdurchschnittlich hohen Anteil von Kindern mit Sprachförderbedarf besucht werden: „Die Sprach-Kitas sind ein wichtiger Baustein für gelingendes Aufwachsen und Chancengleichheit. Der drohende Wegfall ist ein großes Problem. Das gegenseitige Fingerzeigen der beiden grünen Ministerinnen ist für uns unverantwortlich. Stattdessen sollten sie eine gemeinsame Lösung vorzuschlagen“, erklärt Thilo Waasem.
Das Projekt der Sprach-Kitas läuft nun nach elf Jahren aus. Insgesamt sind in NRW 1.481 Kitas und 85 Personen in Fachberatungsstellen sowie 1.480 Fachkräfte in Kitas betroffen. Damit würden für viele Kinder und ihre Familien wichtige
Bausteine zum Abbau von Ungleichheiten wegfallen. Die Betroffenen brauchen nun eine Lösung, damit wichtige Erkenntnisse und Fortschritte nicht wieder zunichtegemacht werden. „Ich erwarte, dass eine Fortsetzung des Programms organisiert wird. Das Land muss eine Anschlusslösung ermöglichen, damit nicht mitten im Winter die Fachkräfte fehlen“, so Waasem.