Durch die Flut im Juli 2021 sind neben vielen anderen öffentlichen Einrichtungen auch sieben Kindertagesstätten zerstört worden. Während anfangs noch alles für eine Sanierung sprach, zeigt eine Studie, dass der Neubau aller betroffen KiTas besser ist.
In den Sitzungen der AG Wiederaufbau und des Ausschusses für Generationen und Soziales wurde darüber beraten, dass es besser ist, die betroffenen Kindertagesstätten nicht mehr zu sanieren. Ein externer Projektsteuerer, der aus dem Wiederaufbauhilfefonds finanziert wurde, hatte ermittelt, dass eine Sanierung der vier KiTas in der Kernstadt sowie in Wißkirchen, Roitzheim und Kirchheim ca. 15,7 Mio. Euro kosten würde. Ein kompletter Neubau würde ca. 16,6 Mio. Euro kosten, also nur 5,80 % mehr.
„Wir sprechen uns für den Neubau der flutgeschädigten Kindertagesstätten aus. Durch einen Neubau kann der aktuelle Stand der Pädagogik optimal abgebildet werden. Investitionen in frühkindliche Bildung zahlen sich immer aus. Hier dürfen wir nicht sparen“, sagte Gianna Voißel, SPD-Sprecherin im Sozialausschuss.
Nicht nur die pädagogischen sondern auch die energetischen Standards würden sich durch Neubauten verbessern. Außerdem sind die neuen Gebäude damit deutlich nachhaltiger und zukunftsweisender, so die Vorlage der Verwaltung zu einem Dringlichkeitsbeschluss. Dieser hätte nicht wesentlich früher gemacht werden können. Auch eine frühere Abkehr vom Wiederaufbau zum Neubau hätte nur auf fundierten Zahlen gemacht werden dürfen. Diese liegen nun vor.
Seit mehreren Jahren sucht die Stadt Standorte, um neue Kindertagesstätten zu errichten. Dies gestaltete sich aber stets schwierig. Der Sozialausschuss hatte daher außerdem beschlossen bei einem Neubau der sieben KiTas auch Erweiterungen zu prüfen. Damit Euskirchen den aktuellen und zukünftigen Bedarf an Plätzen sicherstellen kann.
Die durch die Flut zerstörten KiTas müssen mangels Ersatzgrundstücken an den gleichen Standorten neugebaut werden. „Der Neubau muss und soll aber flutsicher erfolgen, damit bei einem neuerlichen Hochwasser keine erneuten Schäden entstehen. Wenn wir neu bauen, dann so, dass die neuen Gebäude nicht wieder überschwemmt werden“, so Voißel weiter. Die SPD appelliert auf diesem Weg an Grundstücksbesitzer, der Stadt geeignete Grundstücke für Neubauten zu verkaufen. Dann können KiTa-Neubauten auch außerhalb überfluteter Gebiete entstehen.