Keine Raumluftfilter und CO2-Messgeräte für Schulen in der Stadt Euskirchen

Auf Antrag der SPD sollte die Stadt Euskirchen für Euskirchener Schulen CO2-Messgeräte und für die Eingangsklassen Raumluftfilter beschaffen, damit die Sicherheit und Gesundheit der Schülerinnen und Schüler bestmöglich gewährleistet wird. Leider hat der Haupt- und Finanzausschuss den SPD-Antrag mit großer Mehrheit abgelehnt.

Raumluftfilteranlagen werden als ergänzende Maßnahme zum Lüften von Klassenräumen empfohlen. In vielen Bundesländern gibt es Förderprogramme und selbst im Landtag von NRW haben die Fraktionen Raumluftfilteranlagen angeschafft. Auch die Schulministerin Gebauer empfiehlt die Anlagen. Doch leider, so der Tenor, seien diese zu teuer. Das schien auch im städtischen Ausschuss für viele der Beweggrund gewesen zu sein, den SPD-Antrag abzulehnen. „Raumluftfilter sind keine preiswerte Anschaffung. Doch wenn Milliarden aufgewendet werden, um die heimische Wirtschaft zu stützen, dann wäre dies eine sinnvolle Ergänzung zum Schutz unserer Kinder und Lehrer gewesen“, sagt Michael Höllmann, SPD-Fraktionsvorsitzender. „Was für Politiker im Landtag gut ist, kann für unsere Kinder nicht schlecht sein.“ Leider sah dies eine große Ratsmehrheit anders.

CO2-Messgeräte mit Ampelfunktion hätten pro Klassenraum ca. 200 Euro gekostet und würden auch nach Corona eine sinnvolle Ergänzung sein, um das Lernen zu verbessern. „Wenn Lüften die einzige Maßnahme in den Klassenräumen bleibt, dann kommt es hier ganz besonders darauf an, dass richtig gelüftet wird, die Zeitintervalle korrekt eingehalten werden oder ggf. nach Größe der Klasse angepasst werden. Wenn man Raumluftfilteranlagen ablehnt, sind CO2-Messgeräte eigentlich die zwingende Alternative“, so Höllmann.

Das sahen auch FDP und UWV so. Nicht jedoch CDU, Grüne und AfD. Während also in vielen Schulen – auch im Kreis Euskirchen – bereits modernste Technologie zur Messung der CO2-Konzentration und Reduzierung der Virenlast in der Raumluft zum Einsatz kommt, bleibt es in der Stadt Euskirchen bei der Empfehlung: Fenster auf. „Wenn man die aktuelle Entwicklung um die Mutationen des Virus und unseren Wunsch nach so etwas wie Normalität und Präsenzunterricht berücksichtigt, kann das keine zufriedenstellende Lösung im 21. Jahrhundert sein. Wenn es an nur einer Schule zu einem größeren Ausbruch kommt und in der Folge Schüler, Eltern oder Angehörige infiziert werden, sind die Folgen – gesundheitlich und finanziell – weitaus schlimmer. Wir wollen alles in unserer Macht stehende unternommen haben, um die Sicherheit an unseren Schulen bestmöglich zu gewährleisten. Deshalb ist diese Entscheidung kein guter Tag für Schüler und Lehrer und wir können nur hoffen, dass korrekt gelüftet wird und dies ausreichend ist.“