„Eine Politik für die Vielen, nicht die Wenigen“
EUSKIRCHEN, 22.05.2020. Die Mitglieder der SPD in der Stadt Euskirchen trafen sich im City-Forum zur Aufstellung ihrer Kandidatinnen und Kandidaten zur Kommunalwahl dieses Jahr unter besonderen Sicherheitsmaßnahmen. Wo kurz zuvor noch die Abiturienten ihre Prüfung geschrieben hatten, nahmen nun die Genossinnen und Genossen Platz, mit Sicherheitsabstand und Mundschutz.
Der SPD-Vorsitzende Fabian Köster-Schmücker machte zu Beginn klar, dass die Sozialdemokraten an das anknüpfen werden, wofür sie bereits seit langem kämpfen. „Die Probleme sind seit Jahren bekannt und sie begegnen uns jeden Tag. Wir werden nicht tatenlos zusehen, wie Wohnraum zunehmend zum Luxusgut wird. Wir brauchen dringend mehr bezahlbaren Wohnraum in unserer Stadt. Wer behauptet, es gäbe keine Wohnungsnot in Euskirchen, lebt an der Realität vorbei!“, so Köster-Schmücker.Ein weiterer Schwerpunkt sei die Unterstützung von Familien und Kindern. „Alle Menschen verdienen die gleichen Chancen auf gute Bildung!“, betonte Köster-Schmücker. Deshalb setzt sich die SPD für die Abschaffung der Kita-Gebühren auf Kreisebene sowie die Abschaffung der OGS-Gebühren ein.
Scharf ins Gericht ging die SPD auch mit der CDU, die seit Jahren die nötigen Investitionen in die öffentliche Infrastruktur verhindert hat. „Wir dürfen nicht warten, bis sich Fenster nicht mehr öffnen lassen oder Dinge von der Decke fallen! Das ist fahrlässig und finanzieller Unsinn. Rechtzeitige Investitionen in unsere Infrastruktur und öffentlichen Gebäude lässt Kinder in Sporthallen sicher spielen und erspart der Stadt teure und aufwendige Sanierungsarbeiten“, sagte Michael Höllmann, Fraktionsvorsitzender.
Zum Ende des thematischen Teils machte die SPD nochmals deutlich, wofür sie steht. „Als SPD haben wir einen klaren Kompass. Wir machen Politik für die Vielen, nicht die Wenigen! Wir haben die ganze Stadt und ihre Einwohner im Blick – keine Einzelinteressen. Für eine sozialere Politik braucht es endlich eine andere Mehrheit im Stadtrat. Dafür werden wir gemeinsam kämpfen!“ so Köster-Schmücker.
„Euskirchen-Umfrage“ im Internet gestartet
Die SPD will auch die Euskirchener Bürger fragen, was ihnen besonders wichtig ist. Dazu startet eine „Euskirchen-Umfrage“, die ab sofort auf der Homepage der SPD zu finden ist. Hier können alle Bürgerinnen und Bürger der Stadt Ideen einbringen und die Arbeit der Stadt anonym bewerten. Die Ergebnisse werden die Arbeit und Programmatik der SPD in den kommenden Jahren mitbestimmen.
Sacha Reichelt zum Bürgermeisterkandidaten gewählt
Nachdem der Vorstand der SPD Sacha Reichelt (40, parteilos) bereits die Unterstützung ausgesprochen hatte, konnte dieser nun auch die Basis überzeugen. Ohne Gegenstimme wählten auch die Mitglieder den Juristen zu ihrem Bürgermeisterkandidaten.
Reichelt, der aktuell bei der Stadt Euskirchen als Stadtverwaltungsdirektor den Fachbereich Recht und Ordnung leitet,machte in seiner Vorstellung deutlich, wie eng Ordnungs- und Sozialpolitik miteinander zusammenhängen. „Ohne stabile soziale Zustände wird auch die beste Ordnungspolitik ins Leere gehen“, sagte er. Gerade in der Innenstadt leben immer noch zu viele Menschen bei uns unter schwer akzeptablen Bedingungen. Hieraus entstehen selbstverständlich weitreichende Spannungen, denen ganzheitlich begegnet werden muss.
Bei der weiteren Aufwertung der Innenstadt und beim Wohnungsneubau müssen im Schulterschluss mit der EUGEBAU Wege beschritten werden, die insbesondere die städtische Position gegenüber möglichen Investoren stärken. „Wir sind hier alles, aber sicher kein bloßer Juniorpartner“, so Reichelt.
Auch die Digitalisierung muss mit Tempo vorangebracht werden. Diese Notwendigkeit ist nicht zuletzt durch die Corona-Pandemie deutlich geworden. In einer sich schnell verändernden Welt muss sich auch die Verwaltung den geänderten Ansprüchen ihrer Bürgerinnen und Bürger anpassen und einen umfangreichen Service auch Online anbieten.
Auch wenn Herr Reichelt als SPD-Kandidat ins Rennen gehen wird, wird er parteilos bleiben. „Wir werden sicherlich nicht in allen Fragen zu 100 Prozent übereinstimmen, doch das halten wir aus“, so Köster-Schmücker. „Herr Reichelt ist der beste Kandidat für unsere Stadt, dafür springt die SPD gerne über ihren Schatten und nominiert erstmalig einen parteilosen Kandidaten für das Amt des Bürgermeisters.“
„Ich freue mich über die große Unterstützung einer so traditionsreichen und ehrwürdigen Partei. So etwas passiert nicht alle Tage“, ergänzt Reichelt. Doch Sacha Reichelt richtete auch hier den Blick nochmals über die Parteigrenzen hinweg. „Die Einladung an die anderen Parteien und Menschen Euskirchens bleibt bestehen, sich unserer Sache anzuschließen und mit vereinten Kräften für ein besseres Euskirchen zu arbeiten.“
Kandidat*innen für den Stadtrat gewählt
Zum Abschluss der Versammlung wurden die Kandidatinnen und Kandidaten für die Stadtratswahlbezirke gewählt. „Wir haben ein tolles Team, dass so vielfältig ist, wie Euskirchen selbst. Wir haben 22 hervorragende Kandidatinnen und Kandidaten, die sich mit Leidenschaft für die SPD und unsere Stadt einsetzen werden“, so Köster-Schmücker.
Folgende Kandidat*innen wurden für die Wahlkreise gewählt: (1) Karwan Mohammed; (2) Holger Heinen; (3) Mushakhas Sultanov; (4) Zia Mirza; (5) Faruk Demir; (6) Michael Höllmann; (7) Helga Ebert; (8) Josef Schleser; (9) Horst Belter; (10) Gianna Lakhal; (11) Helena Vitt; (12) Andreas Voißel; (13) Carlos Ferreira; (14) Dieter Moors; (15) Thea Rabe; (16) Michael Breuer; (17) Thomas Brochhagen; (18) André Kaudel; (19) Janosch Pietrzyk; (20) Fabian Köster-Schmücker; (21) Claus Gemballa; (22) Sandra Höllmann.
Folgende Kandidat*innen wurden für die Reserveliste gewählt (29): Michael Höllman, Sandra Höllmann, Fabian Köster-Schmücker, Thea Rabe, Thomas Brochhagen, Helga Ebert, Janosch Pietrzyk, Gianna Lakhal, Josef Schleser, Michael Breuer, Zia Mirza, Claus Gemballa, Holger Heinen, Andreas Voißel, Georgios Moudouris, Faruk Demir, Martin Heß, Carlos Ferreira, Mushakhas Sultanov, Marijanne Krajewski, André Kaudel, Brigitte Scheidweiler, Karwan Mohammed, Dieter Moors, Felix Nöthen, Peter Dürholt, Martina Grundler, Helena Vitt, Horst Belter.