Schullose Zeit endet mit den Osterferien nicht für alle – Eltern als Ersatz-Lehrer gefordert.
Mit den Schulschließungen waren Schüler, Lehrer und Eltern plötzlich mit neuen Herausforderungen konfrontiert. Der Schulunterricht wurde online fortgesetzt. Dies hat an fast allen Schulen in Euskirchen soweit gut funktioniert. Jedoch gibt es zwischen den Schulen enorme Unterschiede über die Art und Weise der Aufgaben, des Lern-Pensums und der Lernkontrolle durch die Lehrer. An manchen Schulen gab es regelmäßige Kontakte mit den Lehrern und an manchen Schulen nur vereinzelte Anrufe der Lehrer. Manche Schüler kamen mit der Situation gut zurecht, andere waren überfordert.
Diese Zeit ohne Präsenz-Schule sollte immer nur eine absolute Ausnahme darstellen. Wie lange wir mit der aktuellen Situation leben müssen und ob sich die Lage nochmals verschärft, lässt sich noch nicht absehen. Aber was können wir bereits jetzt aus dieser Krise lernen?
In den letzten Wochen haben alle gemerkt, dass die Digitalisierung der Schulen noch immer in den Kinderschuhen steckt. Die digitalen Möglichkeiten müssen in Zukunft besser in den Präsenzunterricht integriert werden. Außerdem offenbart diese schullose Zeit deutlich, dass Bildungschancen ungleich verteilt sind. Viele Eltern konnten ihren Kindern nicht die Begleitung bei der Bewältigung der Aufgaben geben, die nötig gewesen wäre. Für die Lehrer waren viele Kinder nicht erreichbar. Und dies waren gewiss mehr Kinder, als im regulären Unterricht. Zusätzliche Schulsozialarbeiter könnten an diesem Problem ansetzen. Wir als Kommune müssen hier in Zukunft mehr leisten, damit alle Kinder die gleichen Bildungschancen haben.