Gegen den Widerstand der SPD beschloss der Schulausschuss mit den Stimmen aller anderen Fraktionen ein Parkverbot für Schüler auf den Parkplätzen der weiterführenden Schulen ab dem Jahr 2020.
„Selbstverständlich nehmen Lehrer im Klassenraum gegenüber den Schülern eine besondere Position ein, doch im Straßenverkehr und auf den Parkplätzen muss Gleichberechtigung gelten“, so Fabian Köster-Schmücker, Vorsitzender der SPD in der Stadt Euskirchen. Die anderen Fraktionen lieferten nicht ein überzeugendes Argument für das Parkverbot, sondern lediglich eine Altherren-Argumentation nach dem Motto: ‚Die jungen Leute sollen gefälligst den Bus nehmen‘.
„Selbstverständlich müssen Lehrer manchmal eine längere Strecke bis zur Schule fahren. Doch auch Schüler kommen oft von schlecht angebundenen Ortschaften, haben bereits berufliche Verpflichtungen neben der Schule, oder müssen zu später Stunde noch mal zum Sportunterricht auftauchen“, so Köster-Schmücker.
Am absurdesten war jedoch die Argumentation der Verwaltung, die auch von anderen Fraktionen aufgegriffen wurde – den Schülern „mit Blick auf umweltpolitische Gesichtspunkte“ ein Parkverbot zu erteilen. Mit dieser Entscheidung wird absurderweise einseitig die junge Generation benachteiligt. Die Generation, welche die aktuelle umweltpolitische Misere am wenigsten zu verantworten hat. Nach dem Motto: ‚Ihr demonstriert für eure Zukunft, dann nehmen wir euch eben den Parkplatz.‘
„Wenn Sie, liebe Leserinnen und Leser hier ebenfalls keinen Sinn erkennen, geht es Ihnen wie mir. Außer Trotzreaktionen und einem verstaubten Gesellschaftsbild kam argumentativ gar nichts. Die Interessen von Schülerinnen und Schüler werden hierbei nur von einer Partei vertreten – der SPD“, so Köster-Schmücker.
„Wir haben durchaus Verständnis für die Parkprobleme an Schulen. Gleichwohl könnte man argumentieren, Lehrer sollten mit ihrer Vorbildfunktion als gutes Beispiel vorangehen und selbst den ÖPNV nutzen. Vielen tun dies bereits. Doch wir halten nichts davon, Personengruppen oder Generationen gegeneinander auszuspielen. Wir stehen für Gleichberechtigung – auch auf dem Parkplatz. Die anderen Fraktionen sehen das zum Nachteil der Schüler leider anders. Mit einer solchen Verbotspolitik lösen wir das Parkproblem nicht – es verlagert sich vor die Haustüren den Anwohner. Stattdessen müsste der öffentliche Nahverkehr deutlich attraktiver gemacht werden“, so Köster-Schmücker.
