SPD kritisiert „halbgare“ Lösung
EUSKIRCHEN, 27.02.2019 – Künftig wird sich ein Straßensozialarbeiter darum kümmern, dass es zu weniger Reibereien auf Euskirchens Straßen und Plätzen kommt. Dabei soll er als neutraler Schiedsmann zwischen den Gruppen, die sich dort versammeln und Passanten und Anwohnern, die sich dadurch gestört fühlen, vermitteln. Dies beschloss jetzt der Sozialausschuss. Die SPD hätte sich mehr gewünscht. Um die Sicherheit auf den öffentlichen Plätzen zu verbessern, wollte die SPD keine halbe- sondern eine ganze Stelle. Das wurde von CDU, FDP und Grünen jedoch abgelehnt.
Nachdem es immer wieder zu Beschwerden von Anwohnern und Passanten, besonders am Viehplätzchen, gekommen war, hatte die SPD bereits in ihren Haushaltsanträgen beantragt (endgültige Entscheidung am 28. März) eine Stelle für die Straßensozialarbeit zu schaffen. Die Verwaltung hatte zur Sitzung des Ausschusses für Generationen und Soziales eine Vorlage erarbeitet, in der auf ein in München erstelltes Konzept zurückgegriffen wird. Danach soll eine neutrale dritte Partei bei Konflikten vermitteln und Ansprechpartner für beide Seiten sein.
„Das vorgelegte Konzept an sich ist überzeugend, aber nur eine halbe Stelle, die von Honorarkräften ergänzt wird, ist uns deutlich zu wenig“, kritisierte Leo Pelzer, Sprecher der SPD im AGS. „Es geht uns auch um ein klares Signal an die Bürgerinnen und Bürger Euskirchens, dass wir die Probleme sehr ernst nehmen und uns um eine Lösung kümmern.“ Dem Antrag der SPD, stattdessen eine ganze Stelle einzurichten, lehnte der Ausschuss mit den Stimmen von CDU, FDP und Grünen jedoch ab. „Eine halbe Stelle zu besetzen wird schon rein praktisch sehr schwierig werden“, sagt Thomas Brochhagen. Der Diplom-Sozialpädagoge kennt als Leiter dreier sozial-therapeutischen Heime die Probleme am Arbeitsmarkt sehr genau.
„Der AGS hat zu einer halbgaren Lösung gefunden“, sagt Michael Höllmann. „Wir werden an unserem Antrag für eine ganze Stelle bei den Haushaltsberatungen festhalten und hoffen, bis dahin doch noch eine Mehrheit zu finden“, kündigt der SPD-Fraktionsvorsitzende an.