SPD-Mitglieder diskutieren Wohnungsmangel

Sind die von der schwarz-roten Bundesregierung beschlossenen Maßnahmen geeignet, dem Wohnungsmangel zu begegnen? Reichen die Maßnahmen aus? Und was können wir auf kommunaler Ebene tuen, um mehr (preiswerten) Wohnraum zu schaffen? Das waren die Kernfragen, über die bei der jüngsten Mitgliederversammlung der SPD intensiv diskutiert wurde.

Nach einem einführenden Referat des Fraktionsvorsitzenden Michael Höllmann gab der OV-Vorsitzende Michael Stabel die Diskussion frei, in die er nur gelegentlich moderierend eingreifen musste. Dabei waren sich alle in der Grundeinstellung einig: ja, auch in Euskirchen fehlen vor allem preiswerte Wohnungen. Und ja, der Wohnungsmangel ist für Sozialdemokraten schwer zu ertragen und muss dringend bekämpft werden. Wie dies erreicht werden kann, darüber gingen die Meinungen aber durchaus auseinander, wobei die Diskussion stets sachlich und fair blieb. Die Ratsmitglieder Horst Belter, Michael Höllmann, Leo Pelzer und Michael Stabel verwiesen darauf, dass die Fraktion in den letzten Jahren mehrfach Anträge zu Behebung des Wohnungsmangels gestellt hatte, diese aber nicht gegen die Ratsmehrheit durchsetzen konnte. Und so seien auch die von den Mitgliedern vorgeschlagenen Maßnahmen durchaus diskussionswürdig, aber ohne Mehrheit schwer um zu setzen. Jedenfalls herrschte auch darin Einigkeit, dass mehr bezahlbarer Wohnraum ein zentrales Anliegen bleibt, für das sich die SPD weiter einsetzen wird.

Auf ein besonders schwer zu ertragendes Paradoxon wies Eva-Maria Groell hin: auf der einen Seite Wohnungsmangel, auf der anderen Seite erhebliche Leerstände. Die Fraktion versprach, im Planungsausschuss eine Anfrage zu stellen, ob der Verwaltung Erkenntnisse vorliegen, wie hoch der Wohnungsleerstand in Euskirchen ist und was dagegen getan werden kann.

Fabian Köster-Schmücker, Organisator der Veranstaltung zeigte sich mit deren Verlauf zufrieden: „Sicher hätten wir uns eine noch größere Beteiligung gewünscht. Aber das Format, ein politisches Thema ohne die sonst üblichen formalen Zwänge einer Mitgliederversammlung zu diskutieren hat seinen Charme und seine Berechtigung.“ Die Idee dazu war von Helmut Schneider bei der Jahreshauptversammlung geboren worden und der Vorstand mit einstimmigen Beschluss mit deren Umsetzung beauftragt worden. „Nach diesen positiven Erfahrungen werden wir im Vorstand überlegen, wie wir den Ansatz, mit den Mitgliedern aktuelle politischen Themen zu diskutieren, verstetigen können“, so der stv. OV-Vorsitzende Köster-Schmücker. „Jedenfalls werden wir weiter den Dialog mit unseren Mitgliedern suchen“, sagte Köster-Schmücker abschließend.